Palliative Care erhöht nicht nur die Lebensqualität für schwerkranke Patienten, sie senkt auch Krankenhauskosten und reduziert Krankenhausaufenthalte. Das zeigt eine aktuelle Studie, die in JAMA Internal Medicine publiziert wurde (2018; 178(6): 820-829, doi:10.1001/jamainternmed.2018.0750). Wenn schwerkranke Erwachsene innerhalb von drei Tagen nach Krankenhauseinweisung von einem Palliativmediziner untersucht und entsprechend palliativ versorgt wurden, lag die durchschnittliche Kostenersparnis - im Vergleich zu Patienten ohne Palliativversorgung - bei 3.237 US-Dollar pro Patient. Bei Krebspatienten lag die Ersparnis mit 4.251 US-Dollar pro Krankenhausaufenthalt noch höher als der Durchschnitt, so das Ergebnis der Metaanalyse des Teams um Peter May von der School of Medicine am Trinity College Dublin und der Icahn School of Medicine am Mount Sinai (vgl. Science Daily, online, 30.4.2018).
Der Gesundheitsökonom und seine Kollegen untersuchten die Daten von mehr als 133.000 US-amerikanischen Erwachsenen, die zwischen 2001 und 2015 stationär waren und von denen 3,6 Prozent palliativ behandelt wurden. 41 Prozent davon hatten Krebs als Erstdiagnose, von ihnen konnten 93 Prozent das Krankenhaus wieder verlassen. Weitere Diagnose waren chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Multiorganversagen, AIDS/HIV oder eine schwere neurodegenerative Erkrankung. Die Patienten waren im Schnitt ca. 60 Jahre alt und Bezieher des Gesundheitsfürsorgeprogramms Medicaid.
Ein früher Einsatz von Palliative Care reduzierte unnötige, unerwünschte und belastende medizinische Verfahren im Einklang mit den Zielen und Wünschen der Patienten, führt zu gezielter Behandlung belastender Symptome und verbessert die Zusammenarbeit mit der Pflege. Insgesamt ist eine verbesserte Palliativversorgung auch mit kürzeren Krankenhausaufenthalten und niedrigeren Kosten verbunden, vor allem bei Schwerstkranken, so die Autoren. Sie plädieren für einen intensiven Ausbau von Palliative Care in Krankenhäusern.