Der Skandal um den Klon-Forscher Hwang Woo Suk hat nun ein gerichtliches Nachspiel. Die Untersuchungskommission der Universität Seoul kam in ihrem Abschlussbericht zu dem Ergebnis, dass der Wissenschaftler mit seinem Team beide Stammzellen-Studien zum so genannten „therapeutischen“ Klonen komplett gefälscht hatte. Die beiden Studien wurden vom Wissenschaftsjournal Science publiziert, inzwischen aber zurückgezogen. Hwang habe nicht beweisen können, dass die Forscher wie beschrieben maßgeschneiderte Stammzellen oder überhaupt jemals menschliche embryonale Stammzelllinien geklont haben, heißt es. Die laufenden Untersuchungen sollen klären, ob Hwang staatliche Fördergelder missbraucht habe, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap. Nach ihren Angaben erhielt Hwangs Team in den vergangenen Jahren für Stammzell- und Klonforschungen umgerechnet mehr als 35 Millionen Euro. Allein durch die Verleihung des Titels als „Top-Wissenschaftler Südkoreas“ seien Hwang jährlich 2,5 Millionen Euro zugeflossen. Die Seouler Nationaluniversität kündigte in dem Abschlussbericht eine harte Bestrafung aller an den Fälschungen Beteiligten an. Der 53-jährige Tiermediziner hatte sich für den Skandal entschuldigt, die Hauptschuld an den Manipulationen jedoch Mitarbeitern zugeschrieben. Die Regierung in Seoul hat dem einstigen Vorzeige-Forscher den Titel als „Oberster Wissenschaftler“ aberkannt. Hwang hat seinen Lehrstuhl an der Universität Seoul im Zuge des Skandals geräumt und sämtliche öffentliche Ämter zurückgelegt.
Bioethik aktuell
Südkoreanischer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Klon-Idol Hwang
Hwang gab Fälschungen zu, der Streit um 35 Millionen Euro Fördergelder beginnt.
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