Schon vor einem Jahr haben sich koreanische Forscher mit der Nachricht, menschliche Embryonen geklont zu haben, in die Schlagzeilen der Weltmedien gebracht. Nun standen sie erneut wieder im Mittelpunkt. Hwang und seine Mitarbeiter wollten nachweisen, dass der Kerntransfer auch dann gelingt, wenn die Spenderin der Eizelle nicht mit dem Individuum übereinstimmt, von dem der Zellkern zum Transfer genommen wurde. Dieser Nachweis ist nun gelungen: die Forschergruppe hat chronisch kranke Personen als Spender herangezogen und aus 185 Eizellen durch Kerntransfer 11 Stammzelllinien geschaffen. Der Schlüssel zum Erfolg waren, lt. Angabe der Forscher die jungen Eizell-Spenderinnen, die angeblich alle unentgeltlich das invasive Verfahren der Eizellgewinnung über sich ergehen ließen. Diese Zellen gilt es nun zu untersuchen. Von einer therapeutischen Nutzung ist die Medizin aber noch weit entfernt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass es mindestens noch 10 Jahre dauern würde bis eine Anwendung möglich sein wird. Diese optimistische Einschätzung teilen keineswegs alle andern Forscher. Im Gegensatz dazu wird immer wieder zum Realismus aufgerufen, der die Euphorien zügeln soll. Dass mit den gekonnt platzierten Schlagzeilen in erster Linie Wissenschaftspolitik betrieben wird, und gewaltige ökonomische Interessen mit im Spiel sind, sollte niemand ignorieren.
Bioethik aktuell
Wieder Klonnachrichten aus Korea: was ist neu daran?
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