Ein Rauchverbot in Gaststätten bewahrt viele Jugendliche davor, zu dauerhaften Rauchern zu werden. Dies zeigt eine Beobachtungsstudie in den Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine (2008; 162: 477-483), berichtet das Deutsche Ärzteblatt (online, 06. 05. 2008). Im US-Staat Massachusetts ist es den einzelnen Gemeinden und Städten überlassen, ob sie das Rauchen in Gaststätten erlauben oder nicht. Zwischen einem strengen Verbot und absoluter Freizügigkeit gibt es alle möglichen Zwischenstufen. Dies erlaubte es Michael Siegel von der Boston University School of Public Health und Mitarbeitern, den Einfluss der Verbote auf das Rauchverhalten von Teenagern zu untersuchen. 3.834 Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren aus 301 Orten wurden zum ersten Mal 2001/2002 interviewt. Zwei Jahre danach wurden 2.791 und weitere vier Jahre später 2.217 von ihnen erneut befragt. 9,3 Prozent waren während dieser Zeit zu dauerhaften Rauchern geworden. Wie hoch der Anteil war, hing sehr stark von der lokalen Gesetzgebung zum Rauchverbot in Gaststätten ab. Nach den Berechnungen von Siegel ist die Gefahr, zum permanenten Raucher zu werden, in den Orten mit strengen Verboten um 40 Prozent niedriger als in den Orten ohne Verbote. Laut Siegel lassen sich die Jugendlichen auch in den Orten mit strengen Verboten nicht davon abhalten, Zigaretten zu probieren. Doch der Übergang vom gelegentlichen Rauchen zur festen Gewohnheit erfolgt nur halb so häufig wie an Orten ohne Verbot. Mit diesem Ergebnis könnte das Rauchverbot in Gaststätten die effektivste Methode sein, Jugendliche vor einer Tabakabhängigkeit zu bewahren, schreibt Siegel. Die präventive Wirkung führt der Epidemiologe auf die Signalwirkung zurück. Sie zeige Jugendlichen, dass Rauchen sozial nicht akzeptiert sei. Vielleicht fehlt den Jugendlichen aber auch der Ort, an dem aus Neugier eine Gewohnheit wird, von der viele später nur schwer wieder loskommen.
Bioethik aktuell
Studie: Rauchverbot in Restaurants macht US-Teenager abstinent
Gesetze haben Signalwirkung: Strenge Verbote tragen zur Prävention bei
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