Werden Insulinpräparate für Diabetiker in Zukunft überflüssig sein? Die ersten Ergebnisse einer klinischen Studie an Typ-1-Diabetes Mellitus-Patienten im Alter zwischen 14 und 31 Jahren, die mit eigenen, adulten Stammzellen therapiert wurden, sind ermutigend. Bei diesem Krankheitstyp zerstört das körpereigene Immunsystem im Rahmen einer Entzündungsreaktion die Insulin produzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse. Dies führt nach und nach zu einem zunehmenden Insulinmangel, lebenslanges Spritzen von Insulinpräparaten ist die bislang einzige Therapie. Julio Voltarelli von der Universität Sao Paolo und Richard Burt von der Northwestern University in Chicago schlugen einen neuen Weg ein. Sie entnahmen den Patienten eigene Blutstammzellen, bereiteten sie auf und injizierten diese den Diabetikern. Ziel war es, die Zahl der Insulin produzierenden Betazellen zu erhöhen („Autologous nonmyeloablative haematopoietic stem cell transplantation“, AHST). Die Ergebnisse der Therapie waren „sehr ermutigend“, so die Autoren in der jüngst im Fachjournal JAMA publizierten Studie (JAMA, 2007; 297: 1568-1576) Nach nur einer einzigen Stammzelleninjektion waren 14 Patienten komplett unabhängig von Insulinspritzen: ein Patient für 35 Monate, vier für mindestens 21 Monate; sieben für mindestens 6 Monate und zwei zwischen einem und fünf Monaten. Ein Patient musste ein Jahr nach der Stammzellentherapie wieder Insulin spritzen.
Bioethik aktuell
Studie: Erfolg bei Diabetes-Behandlung mit adulten Stammzellen
93 Prozent von Typ-1-Diabetes-Patienten brauchten keine Insulin-Spritze
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