In der US-Stadt Pueblo/Colorado gehen drei Jahre nach Einführung eines strikten Rauchverbots in öffentlichen Räumen und am Arbeitsplatz die Hospitalisierungen wegen akuten Herzinfarkts immer noch drastisch zurück. Das ergab eine aktuelle Untersuchung des US Center of Disease Control and Prevention (CDC). Die Studie zeige erneut, dass Maßnahmen zur Rauchfreiheit die Krankheits- und Todesfälle durch Herzerkrankungen auch bei Nichtrauchern dramatisch reduzieren, so Studienleiterin Janet Collins vom CDC-National Center for Chronic Prevention and Health Promotion. Die Wissenschaftler registrierten in der 140.000 Einwohner-Stadt 18 Monate vor dem Rauchverbotsgesetz am 1. Juli 2003 399 akute Infarktpatienten, 18 Monate nach Einführung des Gesetzes war die Anzahl um 27 Prozent gesunken und nach weiteren 18 Monaten nochmals um 19 Prozent, so das Ergebnis der im Morbidity and Mortality Weekly Report publizierten Studie (2009; 57(51): 1373-1377).
In neun Studien weltweit war bisher nach dem Rauchverbot in öffentlichen Räumen sowie an Arbeitsplätzen in geschlossenen Räumen eine rasche Abnahme der Häufigkeit von Herzinfarkten beobachtet worden. Es fehlten aber Langzeitstudien. Von der Industrie und von Raucher-Lobbys wurden die Ergebnisse deshalb stark angezweifelt. Die Entwicklung von schweren Koronarerkrankungen nehme lange Zeit in Anspruch. es könne daher keinesfalls mit deren „schlagartiger“ Besserung im Jahr nach dem Rauchverbot argumentiert werden, so die Kritik. Die aktuelle CDC-Studie widerlegt dieses Argument. Sie umfasst nun erstmals einen Zeitraum von drei vollen Jahren nach Einführung eines restriktiven Rauchverbots und zeigt, dass der bereits beobachtete anfänglich gesundheitsfördernde Effekt nicht nur momentan, sondern nachhaltig ist. Der Vergleich mit zwei nahe gelegenen Gebieten ohne restriktive Gesetze zeigte, dass dort die Zahl der Hospitalisierungen wegen Herzinfarkt gleich hoch geblieben war. Den Rückgang an akuten Herzinfarkten in Pueblo führen die Autoren vor allem auf den Schutz der Passivraucher zurück. Grund dafür dürfte sein, dass der „Auslöser“ für einen Infarkt bei einer latent vorhandenen Koronarerkrankung durch Rauchverbote reduziert wird. Für erwachsene Nichtraucher ist laut CDC der Langzeitkontakt mit Passivrauch mit einem bis zu 30 Prozent erhöhten Risiko verbunden, eine Herzkrankheit zu entwickeln. Beim Inhalieren von Passivrauch kommt es - wie beim aktiven Rauchen - ebenfalls zum Verkleben von Blutplättchen, wie Forschungen zeigen konnten. Schätzungen zufolge sterben in den USA jährlich 46.000 Nichtraucher an Herzerkrankungen.