Die Ausstrahlung einer Dokumentation mit dem Titel „Right to die?“ löste in Großbritannien und Deutschland eine heftige Debatte über Sterbehilfe aus. Der Film wurde am 10. Dezember 2008 vom britischen Bezahlsender Sky Real Lives zur Hauptsendezeit ausgestrahlt. Sie dokumentiert den Suizidtod eines gelähmten Mannes durch die Schweizer Sterbehilfe-Organisation Dignitas. Oscar-Preisträger John Zaritzky hatte den tragischen Freitod des 59-jährigen Informatik-Professors Craig Ewert festgehalten.
Die Ausstrahlung hatte bereits im Vorfeld für kontroverse Diskussionen gesorgt. Kritiker warfen dem britischen Sender pietätlose Quotenjagd vor. Der deutsche Bundesärztekammer-Chef Jörg Hoppe, die Hospiz-Stiftung, der Augsburger Bischof Walter Mixa und der Deutsche Journalistenverband hatten die Sendung scharf kritisiert. Der Privatsender Focus Gesundheit TV zeigte sich unbeeindruckt und ist nun auf den Quotenzug aufgesprungen. Der Sterbehilfe-Fall soll am 24. Jänner 2009 im Bezahlsender Premiere ausgestrahlt werden, so Focus (online, 18. 12. 2008). Gezeigt wird, wie Ewert sich im Jahr 2006 in Zürich unter Mithilfe der Schweizer Sterbehilfeorganisation Dignitas mit einer Überdosis Schlafmittel das Leben nimmt, in Anwesenheit seiner Frau und der Kameras. Craig Ewert litt an der unheilbaren Nerven- und Muskelkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Wie Focus der Deutschen Presseagentur mitteilte, sollte durch ein vorangestelltes und abschließendes Experteninterview die Suizid-Dokumentation in den Rang einer „Bildungssendung“ erhoben werden. Derartige Sendungen widersprächen dem Pressekodex des Deutschen Presserates, erklärte dagegen der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes, Michael Konken. Dieser verpflichte Journalisten zur Achtung vor der Wahrheit und Wahrung der Menschenrechte sowie zur Achtung von Privatleben und Intimsphäre.