Bioethik aktuell

Skandal: Pharmaindustrie bezahlte Pseudo-Wissenschaftsmagazin für eigene Zwecke

Pharmakonzern Merck und Verlag Elsevier sollen Werbung als Forschung getarnt haben

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Die Abhängigkeit der renommierten Wissenschaftsverlage von der Pharmaindustrie ist ein bekanntes Ärgernis. Der Pharmakonzern Merck hat nun neues Öl ins Feuer gegossen, wie bioethics.net (online 01. 05. 2009) berichtet. Merck soll den renommierten Wissenschaftsverlag Elsevier (u. a. The Lancet) dafür bezahlt haben, ein Magazin namens Australasian Journal of Bone and Joint Medicine mit gefakten Peer-Reviews zu veröffentlichen. Tatsächlich ist bzw. war das AJBJM (die letzte Ausgabe erschien im Jahr 2003) aber eine gut getarnte Werbepostille, die nur einem Zweck diente: Medikamente des Pharmakonzerns Merck & Co. positiv darzustellen. Erreicht wurde das mit einem Mix aus konzernfreundlichen Versatzstücken der Fachliteratur - der Abdruck bereits anderswo publizierter Studien mit entsprechenden Resultaten, „Reviews“, also „Übersichtsartikel“, die lediglich zwei (passende) Quellen zitieren, und bislang unpubliziertes, aber genehmes Forschungsmaterial, das keine Chance gehabt hätte, in einem Journal mit Qualitätskontrolle veröffentlicht zu werden.

Merck bezahlte Elsevier für die Herausgabe dieser Zeitschrift, deren Artikel weder in Medline noch im Web auffindbar sind. Zweck dieses Manövers soll gewesen sein, dass man Ärzten PR-Informationen vorlegte, in denen man auf dort veröffentlichte günstige Studien verwies und mit dem Verlagsnamen deren Richtigkeit suggerierte. Bislang wurde von Elsevier bestätigt, dass der Verlag von Merck für die Herstellung des Journals bezahlt wurde; über die konkrete Summe hält man sich aber bedeckt. Ein Unternehmenssprecher gestand gegenüber The Scientist auch, dass die Optik nicht gerade ideal sei: „Ich wünschte, hier hätte es eine deutlichere Auskunft darüber gegeben, dass es sich um ein gesponsertes Journal handelt.“

Institut für Medizinische
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