Krebs löst individuelle Ängste, Schrecken und Hoffnungen aus. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Kommunikation mit den Betroffenen und Angehörigen. Um Entscheidungen zu treffen, braucht es mehr als nur hoch spezialisiertes Wissen. Die Erwartungen an die Medizin sind groß, man müsse bis zuletzt „alles tun“, um den Krebs zu besiegen. Doch was heißt „alles tun“? Warum fühlen sich Ärzte häufig unsicher, offen mit ihren Patienten über Möglichkeiten und Grenzen der Therapien zu sprechen? Kann auch weniger Medizin mehr sein?
Die Medizin hat enorme Fortschritte gemacht. Wo aber suggeriert wird, dass sie alles heilen kann, werden falsche Hoffnungen geschürt. Zudem ist nicht alles, was an therapeutischen Maßnahmen angeboten wird, für den Patienten auch sinnvoll. Jüngst haben Ärzte wie Choosing Wisely (USA) von sich aus Initiativen gestartet, weil sie überzeugt sind: Die Medizin braucht die Kunst des therapeutischen Handelns - aber auch die Fähigkeit des Verzichts und des Geschehenlassens.
Verliert die Medizin den Kampf gegen Krebs, nur weil nicht alle Mittel ausgereizt wurden? Sind Patienten, die sterben, Verlierer? Welche Rolle spielen ein vertrauensvolles Arzt-Patient-Verhältnis, Besonnenheit, Zeit und Kommunikation für gute Entscheidungen?
Namhafte Experten werden darüber auf Einladung von IMABE - Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik - in Kooperation mit der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und der Österreichischen Ärztekammer am 3. Dezember 2015 in Wien diskutieren.
Das interdisziplinäre Symposium: „Trauma Krebs: Tun und Lassen in der Medizin“ findet in der AUVA, 1200 Wien, Adalbert-Stifter-Straße 65 statt, Tagungsgebühr: 30 Euro. Das Programm finden Sie unter IMABE-Veranstaltungen.