Müssen Raucher mehr für Zigaretten bezahlen, konsumieren sie weniger. Entsprechende Resultate präsentierte jüngst ein Wissenschaftlerteam um Esteve Fernandez vom Onkologischen Institut in L'Hospitalet in Spanien (Tobacco Control 2006; 15: 114-119). Die Kernaussage der europaweit durchgeführten Studie: „Im Durchschnitt sinkt in Europa der Zigarettenkonsum um fünf bis sieben Prozent bei einem Anstieg der Preise um zehn Prozent. Das stützt sehr stark das Konzept vom umgekehrten Verhältnis zwischen Tabakpreis und dem Rauchen.“ Die Forscher hatten Daten über den Zigarettenkonsum in allen 52 europäischen Staaten gesammelt. Sie verglichen dabei veränderte Preise und Raucherquoten. Ein um ein Prozent höherer Zigarettenpreis bedeutet 0,5 Prozent weniger Zigarettenkonsum. In Österreich werden Zigaretten-Mindestpreise in Höhe von 3,25 Euro pro Packung per 15. Mai 2006 marktwirksam, erklärte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat bei einer Pressekonferenz in Wien. Damit werden Billigzigaretten ab Mitte Mai teurer. Der Wiener Sozialmediziner Michael Kunze begrüßte den Mindestpreis und sprach von einem „ungeheuren Signal“, wenn Billigpreisen mit einem Mindestpreis Einhalt geboten würde. Nach Meinung der EU-Kommission sind Mindestpreise für Zigaretten jedoch illegal. Sie drohte mit einem Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich.
Bioethik aktuell
Raucherstudie: Höhere Zigarettenpreise senken den Konsum
Ab Mitte Mai gelten in Österreich Mindestpreise für Zigaretten
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