Im Kanton Zürich haben in den vergangenen fünf Jahren 851 Menschen mit Unterstützung der Sterbehilfeorganisationen „Exit“ und „Dignitas“ Selbstmord begangen. Dies entspricht fast einer Verzehnfachung im Verhältnis zum Vergleichszeitraum 1995 bis 1999, wie der Kanton jüngst mitteilte. Für die Fünfjahresperiode bis 1999 dokumentierten die Behörden 88 Fälle. Zwischen 1990 und 1994 erfasste die Stadtpolizei Zürich 38 Fälle. Bei der rechtsmedizinischen Untersuchung von 565 Verstorbenen seit 1994 sei bei allen untersuchten Leichen eine bösartige Erkrankung diagnostiziert worden. Nach Schweizer Gesetz ist die Beihilfe zum Selbstmord durch private Organisationen wie „Exit“ oder „Dignitas“ nicht strafbar.
„Exit“ wurde 1982 gegründet, bezeichnet sich selbst als politisch und konfessionell neutral und zählt nach eigenen Angaben rund 50 000 Mitglieder. „Dignitas“ ist in der Schweiz seit 1998 aktiv. Die Gründung eines Ablegers in Hannover hatte Ende September zu breiten Protesten in Deutschland geführt. Auch die Kirchen sowie Experten der Hospizbewegung und der Palliativmedizin hatten „Dignitas“ scharf verurteilt. Die Deutsche Bundesärztekammer spricht sich eindeutig gegen ärztliche Beihilfe zum Suizid aus. (kna)