Der Zugang zur Krebstherapie wird in Zukunft noch herausfordernder: Die Bevölkerung wird älter, die Therapiekosten steigen und die Patienten stellen höhere Ansprüche an das Gesundheitssystem. EU-weit werden jährlich 51 Milliarden Euro für Krebsbehandlungen ausgegeben. Die Entwicklung der Krebstherapie sowie die Verhältnismäßigkeit ihres Nutzens und Schadens, die Rolle der Psychoonkologie und des Hausarztes in der Begleitung von Krebspatienten sowie die Ärztliche Wahrhaftigkeit und End of Life Care waren einige Themen des interdisziplinären Symposiums, das IMABE am 3. Dezember 2015 in Kooperation mit der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, der Österreichischen Ärztekammer und der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft in Wien unter dem Titel „Trauma Krebs: Tun und Lassen in der Medizin“ veranstaltete. In der kommenden Ausgabe von Imago Hominis finden sich einige Themen des Symposiums nun in schriftlicher Form wieder, die Vorträge können ab sofort auch auf der Veranstaltungswebseite nachgehört werden.
Zwei weitere aktuelle Beiträge in Imago Hominis befassen sich mit der Thematik Sterbehilfe und Beihilfe zur Selbsttötung bzw. Euthanasie. Marcus Knaup (FernUniversität Hagen) analysiert kritisch den neuen Straftatbestand, den der Deutsche Bundestag am 6. November 2015 beschlossen hat, nämlich ein Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zur Selbsttötung. Willibald Stronegger (Institut für Sozialmedizin an der Medizinische Universität Graz) zeigt in seiner Analyse aus biopolitischer Perspektive, nach welchen Mechanismen im Laufe der Geschichte der moderne Staat den Boden für die Akzeptanz eugenischer Maßnahmen sowie der Tötung auf Verlangen vorbereitet hat.
Imago Hominis 1/2016 mit dem Schwerpunkt Krebs: Tun und Lassen in der Medizin