Ärzteschaft und Pflegepersonal haben ihren Beruf stets in erster Linie als spezifisch karitative Berufung verstanden. Die Aufgabe des Managements war es, die anfallenden Kosten über Politik, öffentliche Hand, Versicherungen und Spenden aufzubringen. In den letzten Jahren ist jedoch eine Trendumkehr zu verzeichnen: Krankenhäuser werden wie moderne Wirtschaftsunternehmen geführt, von denen eine ausgeglichene Bilanz gefordert wird, während die soziale Komponente in den Hintergrund tritt. Der Patient wird zunehmend als Kunde und nicht mehr als Hilfsbedürftiger betrachtet.
Dementsprechend wird das strukturelle Angebot zur Patientenversorgung nicht mehr von der Ärzteschaft nach den Bedürfnissen der Patienten vorgegeben, sondern von Managern nach ökonomischen Gesichtspunkten bestimmt. Diese Entwicklung ist für viele Ärzte, Pflegepersonen und Therapeuten belastend - und hat zu einem erheblichen Konfliktpotential zwischen Ärzteschaft und Management beigetragen.
Im Rahmen des von IMABE - Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik in Kooperation mit der Österreichischen Ärztekammer und der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) veranstalteten Symposiums „KONFLIKTHERD KRANKENHAUS: ÄRZTE VERSUS MANAGER“ diskutieren am 24. Mai 2012 namhafte Experten darüber, welche Weichenstellungen es braucht, um Medizin auch in Zukunft mit Qualität, Kostenbewusstsein und Menschlichkeit zu verwirklichen.
Das interdisziplinäre Symposium findet in der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA, 1200 Wien, Adalbert-Stifter-Straße 65) statt. Anmeldeschluss ist der 14. Mai 2012. Programm und Anmeldeformular unter http://www.imabe.org/index.php?id=1660.