Die EU-Staaten sind weiterhin uneins über die Finanzierung von Forschungsprojekten mit embryonalen Stammzellen. Österreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, Malta, Polen und die Slowakei verlangten am 28. November 2005 die Streichung derartiger Projekte aus dem gemeinschaftlich finanzierten 7. Forschungs-Rahmenprogramm der EU. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) und die Vertreter der anderen sechs Länder plädierten dafür, solche ethisch umstrittenen Forschungsprojekte jeweils nur aus den nationalen Haushalten zu fördern, nicht aber mit EU-Geldern. Nun hofft man auf einen Kompromiss unter der österreichischen EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2006. Es sei nicht akzeptabel, dass „Aktivitäten, die den Verbrauch menschlicher Embryonen beinhalten, förderungswürdig sind“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der sieben Länder. Sie fordern die EU-Kommission auf, Pläne bezüglich der Förderungswürdigkeit für Forschungsaktivitäten aufzugeben, „die den Verbrauch menschlicher Embryonen beinhalten“. Solche Entscheidungen sollten in der nationalen Zuständigkeit bleiben. Außerdem sollte in der EU-Forschung stärker das Potenzial adulter menschlicher Stammzellen ausgeschöpft werden. (kathpress)
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EU-Streit: Geld für verbrauchende Embryonenforschung?
Unter Österreichs EU-Vorsitz 2006 soll es zu einer Lösung kommen
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