Wenn sich Patient und Arzt als Team verstehen und danach handeln, profitieren beide Seiten. Heidelberger Wissenschaftler wiesen nach, dass Patienten, die von ihrem Arzt in die Therapieentscheidung miteinbezogen werden, eine deutlich höhere Bereitschaft haben, aktiv an ihrer Behandlung teilzunehmen (Zeitschrift für Medizinische Psychologie 2006; 15: 1-8). Die Therapieergebnisse verbessern sich, ebenso der Umgang der Betroffenen mit chronischen Schmerzen. Laut einer Umfrage werden bislang nur 40 Prozent der Patienten in eine Therapieentscheidung miteinbezogen. Die Wissenschaftler verglichen bei 133 Patienten, die unter Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerzen) leiden, ihren Umgang mit der Erkrankung und die Zufriedenheit mit der Behandlung. Fibromyalgie ist eine rheumatische Erkrankung unbekannter Ursache. Probleme entstehen für die Patienten, weil die Erkrankung weder durch Labortests noch durch technische Untersuchungen nachweisbar ist und ihre Beschwerden von Ärzten nicht immer ernst genommen werden, so Studienleiter Wolfgang Eich von der Heidelberger Universitätsklinik für Psychosomatische und allgemeine Klinische Medizin. Viele Fibromyalgie-Patienten sind unzufrieden mit ihrer Behandlung; Ärzte empfinden diese Patienten als schwierig. Bereits zusätzliche Information zu Therapieangeboten im Internet führte dazu, dass die Patienten zufriedener waren und sich aktiver mit ihrer Krankheit auseinandersetzten. Wurden sie von kommunikationsgeschulten Ärzten behandelt, fielen die Ergebnisse noch positiver aus - auch auf Seiten der Ärzte. Sie gaben an, dass der Umgang mit den Patienten weniger kompliziert und von Kooperation geprägt war. http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/
Bioethik aktuell
Arzt-Patienten-Kommunikation: „Teamgeist“ erhöht Behandlungserfolg
60 Prozent der Patienten wünschen sich eine gemeinsame Therapieentscheidung
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