Ein jetzt bekannt gewordener siebter Todesfall in den USA im Zusammenhang mit einer Abtreibung mit Hilfe chemischer Mittel sorgt für weiteren Diskussionsstoff. Im Gegensatz zu vorangegangenen sechs Fällen habe die schwangere Frau dabei nicht die Abtreibungspille RU486, in Österreich bekannt unter dem Namen Mifegyne, sondern das Wehenmittel Misoprostol eingenommen. Dies berichtete das Deutsche Ärzteblatt (online am 15. Mai 2006) unter Berufung auf eine Mitteilung der US-Bundesgesundheitsbehörde in Washington bei einer Expertenkonferenz über die Sicherheit der umstrittenen Abtreibungspille RU486. Anlass der von der Arzneimittel-Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) organisierten Tagung seien bislang nicht restlos geklärte Todesfälle nach Einnahme der Pille zur vorgeburtlichen Kindstötung. Wie das Deutsche Ärzteblatt erläuterte, sei bei fünf Frauen nach offiziellen Angaben als Todesursache ein durch das Bakterium Clostridium sordellii ausgelöster toxischer Schock diagnostiziert worden. Alle Todesfälle hätten sich nach der Freigabe von RU486 in den USA im Jahre 2000 ereignet. Ärztevertreter riefen bei der Konferenz die US-Abtreibungsklinken dazu auf, vorgeburtliche Kindstötungen mit RU486 vorerst zu reduzieren oder ganz einzustellen und die medizinische Kontrolle vor der Abgabe auszuweiten. Weltweit werden am kommenden 1. Juni 2006, dem „Internationalen Tag des Lebens“, zahlreiche Veranstaltungen und Informationskampagnen zum Thema Lebensschutz durchgeführt.
Bioethik aktuell
Abtreibung: Wieder Todesfall nach Abtreibung durch chemische Mittel
Sechs Frauen starben bislang nach der Einnahme der umstrittener RU486
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